Busausbau: Rostbehandlung
Bei einem bald 30 Jahre altem VW-Bus ist das Thema Rost dauerhaft präsent. So arbeiten wir immer und immer wieder daran, Rost zu beseitigen.
Überall da, wo Feuchtigkeit von unten an den Bus kommt, sind logischerweise beliebte Roststellen – an den Radkästen und am Karosserieträger beispielsweise. Bei unserem T4 sind auch die Schweller betroffen – das ist die Stelle unterhalb der Türeinstiege. An Dellen und an den Fensterrahmen taucht der Rost ebenfalls gerne auf. Auch an unserer Heckklappe befindet sich viel Patina – so viel, dass wir zwischenzeitlich beschlossen haben, sie auszutauschen. Bei Ebay-Kleinanzeigen haben wir Ersatz gefunden, doch dazu bald mehr.
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Wenn der Lack aufplatzt und die rostfarbenen Stellen hervor kommen, wenn man durchbricht, wenn man mit einem Schraubenzieher auf eine Stelle haut, wenn der Rost am Fensterrahmen blüht, wird es dringend Zeit für die Rostbehandlung. Doch wie genau geht das?
Letztendlich ist es ein dauerhaftes Schleifen, Säubern, gegebenenfalls Spachteln, wieder Schleifen und Säubern und mit Rostschutz behandeln. Wenn das Blech besonders stark vom Rost betroffen ist, hilft leider nur noch schweißen. Kleinere Stellen bekommen wir mit Theos Unterstützung hin, doch die komplizierten Arbeiten überlassen wir lieber dem Schweißer unseres Vertrauens (erfahrt in diesem Beitrag mehr dazu).
Das braucht man für die Rostbehandlung:
- Rostumwandler (wir nutzen den von Fertan)
- Rostschutzgrundierung
- Stahlbürste (zum Beispiel so eine)
- Winkelschleifer samt Bürstensatz
- Winkelschleifer mit Trennscheibe
- Schleifmaschine
- Schleifklotz (zum Beispiel so einer)
- Schleifpapier (80er, 120er, 240er)
- Schleifvlies
- KfZ-Spachtelmasse
- Spachtel
- Lappen
- Silikonentferner
- Staubsauger, Besen
- Zeitungspapier, Kreppband, Folie, Stück Karton
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Der Rostumwandler kommt nur an den Stellen zum Einsatz, an denen es bereits sehr viel Rost gibt. Die Stelle wird beispielsweise mit der Stahlbürste oder dem Winkelschleifer etwas angeschliffen, dann kommt der Rostumwandler drauf. Hier heißt es schließlich mindestens 24 Stunden warten. Erst dann wird der Rostumwandler abgewaschen und die Stelle weiter behandelt. Bei der Aufarbeitung der Konsolen unserer Sitze hat dies übrigens sehr gut geklappt.
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An den meisten anderen Stellen am Bus wird viel geschliffen, um den Rost zu entfernen. Erst grob mit dem Winkelschleifer, je nach Stelle auch mit dem Bürstenaufsatz. Dann kommt die Schleifmaschine zum Einsatz, um Unebenheiten zu beseitigen und den Lack zu entfernen. Es empfiehlt sich übrigens häufig, die umliegenden Flächen abzukleben – zum Schutz bei den Schleifarbeiten, aber auch beim Aufsprühen der Rostschutzgrundierung. Zeitungspapier und Kreppband sind völlig ausreichend. Bei Arbeiten an der Schiebetür haben wir außerdem Folie befestigt, damit der ganze Staub nicht in den Innenraum kommt.
Anschließend wird mit Silikonentferner die Fläche gereinigt. Dazu etwas vom Silikonentferner auf einen Lappen (zum Beispiel ein altes T-Shirt) auftragen und die Stelle abreiben. Staub und andere Rückstände werden damit gut entfernt.
Müssen Unebenheiten ausgeglichen werden, kommt KfZ-Spachtelmasse zum Einsatz. Wir nutzen einen Zwei-Komponenten-Spachtel, weil dieser mehrschichtig aufgetragen und dann abgeschliffen werden kann. Die Feinspachtelmasse besteht aus zwei Komponenten, die erst dann miteinander reagieren, wenn sie vermischt werden. Es empfiehlt sich, immer nur ein wenig anzurühren – die Masse trocknet schnell und lässt sich dann nur noch schlecht verarbeiten.
Wenn die Masse angerührt ist, muss es also schnell gehen. Mit einem Spachtel wird das Material aufgetragen und geformt. Zehn Minuten später kann man bereits wieder schleifen. Wer Glück hat, kann anschließend die Rostschutzgrundierung auftragen – es kann aber auch sein, dass man schleift, säubert, spachtelt, schleift, wieder säubert und spachtelt.
Wenn die Schleif- und Spachtelarbeiten erledigt sind, wird die Rostschutzgrundierung aufgesprüht. Natürlich sollte man vorher den ganzen Staub entfernen. Die Dose ausreichend schütteln und dann mit einer gediegenen, gleichmässigen Handbewegung mit ausreichend Abstand auftragen. Ein kleiner Karton hilft, nicht betroffene Stellen zu schützen.
Die Grundierung trocknet beim warmen und trockenen Wetter schnell und gut. Da wir einige Arbeiten aber auch zur kälteren Jahreszeit vorgenommen haben, hat dann ein kleiner Heizlüfter bei der Trocknung unterstützt.
Ein paar der Rostbehandlungs-Arbeiten haben wir in diesem Video festgehalten:
Zum anderen gibt es hier ein Zeitraffer-Video zu einem Rostbehandlungs-Arbeitstag:
Längst sind wir natürlich nicht bei „Rostfreiheit“ angekommen. Bevor es neue Farbe für den Bus gibt, muss unser T4 mit seinem Fleckenmuster leben. Größere Schweißarbeiten stehen an, den Rest erledigen wir dann mit den Vorarbeiten zum Rollen.
10 Comments
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Asjon99
Super Beitrag über das Entrosten! Vielen Dank. Ein Beitrag über Entgraten wäre auch noch interessant. 🙂
Jule Lumma
Danke dir! Auch für den Themenimpuls!
Paul
Also das klingt nach viel Arbeit. Die Frage ist lohnt sich der Aufwand wenn der Rost doch eh wiederkommt egal was man macht. Liebe Grüße
Jule Lumma
Ja, das ist auf jeden Fall viel Arbeit. Aber da wir noch lange etwas von unserem Bus haben wollen, lohnt sich das auf jeden Fall – auch wenn wir das sicherlich bald mal wiederholen müssen. Grüße