Nepal Community Trekking Mohare Danda
Highlights,  Welt entdecken,  Zu Fuß

Trekking in Nepal

Mount Everest Base Camp, Annapurna Circuit, Poon Hill,… Die Liste möglicher Trekking-Touren in Nepal ist lang. Doch wie auswählen? Was ist die richtige Mehrtages-Wanderung? Und warum haben wir uns für das Community-Trekking zum Mohare Danda entschieden?

Nepal Community Trekking Mohare Danda
Beste Ausblicke auf die Gipfel des Himalaya bietet das Community Trekking.

Klar, die hohen Gipfel des Himalaya locken! Die Bilder der gewaltigen Berge sorgen für jede Menge Berglust und wenn man sie sieht, möchte man am liebsten direkt loslaufen. Für uns war klar, dass wir bei unserem ersten Besuch in Nepal etwas mehr vom Land sehen möchten wie “nur” die Berge. Die waren zwar auch die ursächliche Motivation, das Land zu bereisen, doch als wir begannen, uns näher mit Nepal zu beschäftigen und von Dschungel, Königsstädten und allerlei mehr lasen, machte das die Entscheidung für die Reiseroute nicht unbedingt leichter.

Etwas mehr als zwei Wochen waren wir im Land unterwegs. Die Akklimatisation an höhere Gebirgszüge ist da nur begrenzt möglich – erst Recht, wenn man auch etwas mehr vom Land sehen möchte. Die Everest-Region haben wir ziemlich zu Beginn für uns ausgeschlossen. Die Anreise über Lukla (der wohl gefährlichste Flughafen der Welt) und den damit verbundenen Unsicherheiten, wann man auf Grund der Wetterlage überhaupt starten und landen kann, war uns für die kurze Reisedauer einfach zu Risikobehaftet.

Annapurna-Circuit

Der Annapurna Circuit reizt uns auf jeden Fall. Der Annapurna gehört mit seinen 8.091 Metern zu einem der 14 Berge, die die achttausender Marke überschreiten. Auf dem Circuit ist man zwischen 18 und 21 Tagen rund um das Annapurna Gebirge unterwegs. Der Rundweg soll sehr abwechslungsreich sein. Für unseren Guide Indra ist das die schönste Wanderung in Nepal und die Bilder, die er uns zeigte, bestätigen das auf jeden Fall. Mit rund 21 Tagen (auch wenn man etwas abkürzen kann und statt in Besisahar erst in Chyamche startet) und dem Thorong La Pass auf 5.416 Metern ist der Annapurna Circuit für diese Reise allerdings nicht passend. Doch man braucht ja auch Gründe, um wiederkommen zu können…

Wer Interesse am Annapurna Circuit hat: Beim Reiseblog “Off the path” gibt es einen guten Einblick in die Etappen. “We travel the world” hat ein E-Book mit vielen Infos rausgebracht.

Poon Hill

Rund eine Woche Trekking sollte es also bei uns auf dieser Reise werden. Beliebtes Ziel und auch gerne zum Einstieg genutzt ist das Poon-Hill-Trekking. Die Klassik-Route hat rund 50 Kilometer, ist in fünf Tagen mit kurzen Tagesetappen leicht zu laufen und bietet vom 3190 Meter hohen Poon Hill eine tolle Aussicht auf die weißen Gipfel des Annapurna und des Dhaulagiri. Bei Erlebe Fernreisen und vielen anderen Anbietern gibt es die Tour als Baustein im Angebot, sodass man sich nicht selbst um Guide und Unterkünfte kümmern muss. Nachteil ist aus unserer Sicht allerdings, dass das Poon-Hill-Trekking genau aus diese Gründen auch total überlaufen ist. Und darauf haben wir nicht so viel Lust.

Nepal Community Trekking Mohare Danda
Angekommen in Nangi.

Community-Trekking zum Mohare Danda

Ebenfalls bei Erlebe Fernreisen werden wir auf das Community-Trekking zum Mohare Danda aufmerksam. Die lokale Bevölkerung hat mit Hilfe des Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen diese Tour konzeptioniert. Man übernachtet bei Einheimischen zu Hause oder in kleinen Unterkünften, die von der lokalen Bevölkerung betrieben werden. Abseits der bereits ausgetretenen Touristen-Routen bietet sich oft die Möglichkeit, in Kontakt mit den Menschen zu kommen, die in den Bergdörfern leben. Das gefällt uns besonders gut, wollen wir doch auch etwas von den Leuten, in deren Land wir zu Gast sind, mitbekommen. Und die Aussicht auf das Annapurna-Massiv und den Daulagiri sind ähnlich wie beim Poon-Hill-Trekking, den das ist nicht weit entfernt.

Nepal Community Trekking Mohare Danda
Früh am Morgen auf dem Mohare Danda.

Auch im Nachgang können wir sagen: Das war absolut die richtige Entscheidung. Die Tour macht richtig Spaß, ist herausfordernd und bietet wunderbare Momente – der Sonnenaufgang am Mohare Danda beispielsweise wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Die Ausblicke auf den Himalaya sind beeindruckend, die Begegnungen eindrücklich und wir haben jede Menge Spaß unterwegs.

Nepal Community Trekking Mohare Danda
Gipfelbild auf dem Mohare Danda mit unserer Wandertruppe.

Der Weg ist alles andere als überlaufen. Wir starten mit zwei weiteren Paaren, die jeweils mit ihrem eigenen Guide und Porter unterwegs sind. Und tatsächlich treffen wir vor allem diese Kleingruppen wieder. Am ersten Abend ist eine französische Familie ebenfalls in der Community zu Gast, in Nangi sind es zwei Familien und auf dem Mohare Danda eine weitere Gruppe. Ansonsten haben wir den Weg ziemlich für uns alleine.

Nepal Community Trekking Mohare Danda
Die letzten Meter hoch auf den Mohare Danda.

Die Etappen im Detail

Wer mehr zu den einzelnen Etappen erfahren möchte, findet hier ausführliche Eindrücke:

Die Tour haben wir auf Outdoor-Active dokumentiert. Dort finden sich auch die Wegmarken.

Unterkünfte auf dem Community Trekking

Eine Mischung aus Home Stay und einfachen Eco-Unterkünften erwartet die Wanderer beim Community Trekking. Die Schlafgelegenheiten sind einfach, doch in unseren Fällen war alles sauber und das ist meist ja die Hauptsache. Ausgestattet waren die Kammern immer mit zwei einfachen Betten, Decke und Kissen, häufig einer Ablage und ausreichend Möglichkeiten, um die durchgeschwitzten Klamotten aufzuhängen. Wir empfehlen auf jeden Fall, den eigenen Schlafsack mitzubringen. Licht und Steckdose gibt es nicht immer, WLAN (teilweise nur ausreichend für Textnachrichten) in den Gemeinschafts-Aufenthaltsräumen, wenn der Strom lief.

Die Toiletten sind meist für alle Gäste draußen – lediglich in Bashkara hatten wir die “Luxus-Kammer” mit eigenem Toiletten-Loch erwischt. Die Duschmöglichkeiten sind unterschiedlich: In Bashkara gab es welche mit kaltem Wasser – wer warm duschen wollte, bekam von der Gastfamilie einen Topf heiß gemacht. In Nangi sprangen wir unter lauwarmes Wasser (gegen Bezahlung). Auf dem Mohare Danda stand eine schwarze Wassertonne im Hof – waschen mit eiskaltem Wasser war dann auch eher eine Katzenwäsche. Beim Home Stay in Tikot bestand die Dusche aus einem Wasserhahn auf Brusthöhe – geht auch und belustigt die Gastgeber.

Essen und Trinken

Frühstück und Abendessen bekommt man dort, wo man übernachtet (bei uns war das Frühstück inklusive, das Abendessen mussten wir separat bezahlen. Abgerechnet wurde immer, bevor es am Morgen weiter ging). Beides muss man bestellen: Abendessen, wenn man ankommt, Frühstück nach dem Dinner. Dhal Bhaat (DAS Essen in Nepal mit Linsen, Reis, Curry) gibt es immer, ansonsten meist auch Momos (gefüllte Teigtaschen), Nudeln mit Tomatensoße, gebratene Nudeln. Wir hatten aber auch Rösti und Pommes! Zum Frühstück aßen wir meist Pfannkuchen (Honig, Marmelade und manchmal auch Erdnussbutter standen auf dem Tisch) oder Poridgee. Auch gab es meist Eier (Rührei, Spiegelei) oder nepalesisches Brot.

Cola oder Sprite (nicht immer ist beides vorhanden), heißen Tee und kaltes Bier standen eigentlich immer zur Auswahl. Die Wasserflaschen kann man immer füllen, auch bei den Mittagsstopps – entweder steht ein Fass mit Filter da oder aber man fragt und bekommt die Flaschen in der Küche gefüllt. Wir haben zur Sicherheit immer noch Micropur zur Wasserreinigung hinzugefügt. Es gibt auch Plastikflaschen zu kaufen. Da es allerdings kein Recycling in Nepal gibt, empfiehlt es sich auf jeden Fall mitgebrachte Trinkflaschen zu füllen.

Mittagsrast ist meist in einem sogenannten Tea House, wo es neben Tee und Kaffee auch immer eine Kleinigkeit zu Essen gibt. Lediglich auf der Etappe Nangi – Mohare Danda gibt es keinen Stopp. Ab und an kommen wohl Einheimische zu einer ausgemachten Stelle und bringen etwas zu Essen. Wir hatten aus Nangi Lunchpakete mitgenommen: Trockenes Chapati Brot und ein gekochtes Ei. Runter vom Gipfel Richtung Tikot ist der erste Stopp schon eineinhalb Stunden nach Start, in Tikot kommt man erst gegen 14/15 Uhr an. Unsere Guides versorgten sich unterwegs mit Instand Nudeln. Wir hatten Kekse, Müsliriegel und am Anfang auch Äpfel dabei.

Ausrüstung

Mit uns unterwegs war neben Indra, unserem Guide, auch Bijaya. Uns ist es ja tatsächlich ein wenig unangenehm, aber in Nepal ist es üblich, einen Porter mit dabei zu haben. Klar, denken wir uns, die Nepalesen leben vom Tourismus und natürlich verdient auch ein Träger an uns. Im “großen Gepäck”, eine wasserdichte Reisetasche gestellt von Indra, platzieren wir:

  • zwei warme Schlafsäcke
  • zwei Inlets
  • Schlafsachen: Lange Unterhose, Longsleeve aus Merino-Wolle, Wollsocken
  • Wechselklamotten: für jeden eine zweite Wanderhose, vier T-Shirts, ein Longsleeve, Unterwäsche, Wandersocken für jeden Tag
  • Trekking-Sandalen
  • das nötigste für die Körperpflege: Zahncreme, Zahnbürste, Shampoo, Duschgel, Apres Sun, Kamm
  • Ersatzbrille für Lukas

Die Sandalen dienen einerseits zum Duschen, zum anderen freuen sich die Füße über Luft und Bewegungsfreiheit am Abend – auch wenn Wollsocken in Trekking-Sandalen keinen Schönheitspreis gewinnen. Jule hat als zweite Hose übrigens eine gefütterte Wanderhose mit dabei. Da es abends meist frisch wird, sehr angenehm. Die langen Unterhosen kann man im Notfall auch drunter ziehen – tatsächlich machen wir das beim frühen Aufstehen zum Sonnenaufgang am Mohare Danda.

Nepal Community Trekking Mohare Danda
Das Tagesgepäck haben wir jeweils in unserem Deuter verstaut.

Im Tagesgepäck sind in unseren Deutern-Rucksäcken:

An den Rucksäcken selbst ist der Regenschutz inkludiert. Die Regensachen haben wir – glücklicherweise – nicht gebraucht.

Empfehlenswerte Literatur

Fazit

Eine wundervolle Wanderung, die wir jedem nur empfehlen können. Wir hatten mit Indra einen großartigen Guide und mit Bijaya einen taffen Porter, die es uns mit viel Freude ermöglicht haben, ihr Land näher kennenzulernen.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/YuU1jLZS3mc

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.